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~You are not wrong, who deem
That my days have been a dream;
Yet if hope has flown away
In a night, or in a day,
In a vision, or in none,
Is it therefore the less gone?
All that we see or seem
Is but a dream within a dream.~
Prolog
Der Regen prasselte in silbrigen Fäden über den finsteren Schein der Nacht an ihn herunter und rann durch die Rinnen im Asphalt. Er hinterließ dunkle, depresseive Spuren auf den glänzenden Straßen. Es musste ungefähr Mitternacht sein, als er das Cafe verlassen hatte und bald würde er die Ecke an der 54. erreichen. Perfektes Timing! Er lehnte sich an die Mauer und sah frustiert an sich herunter. Eine Straßenlaterne erhellte ein wenig sein Gesicht und warf seine markanten Züge in gespenstischen Schatten zurück.Sie hatten versprochen zu kommen! Wo sind sie nur?! In seiner Tasche lag sein Dolch, umhüllt in einem roten Seidentuch. Vor lauter langeweile erkundete er die Gegend. Auf der anderen Straßenseite, an der Kreuzung zur Kent Avenue prügelten sich Jugendliche um einen Platz in der Schlang, die vor dem Eingang des Nachtclubs wartete. Angewidert schnaubte er und sah sich weiter um. Nein. Nicht die Jugendlichen störten ihn, sondern die leuchtende Reklame, die nicht mehr in bester Verfassung war und etwas schief, über den Eingang des Clubs, hing- die störte ihn.Kennen diese Menschen, sowas wie Ehre, denn etwa nicht? dahcte er grimmig und kickte gelangweilt einen Stein vor sich her. Er setzte sich in Bewegung und wollte schon die Straße überqueren, um die Jugendlichen auseinanderzureißen, denn das ganze Geschrei und der metallische Geruch nach Blut, trieben ihn in den Wahnsinn und machten ihn noch wütender, doch etwas anderes erregte seine Aufmerksamkeit. Irgendwo auf der anderen Straßenseite bauschten sich die Vorhänge in den Wind und aus irgendeiner, dieser alten Wohnungen kam Jazz Musik durch ein offenes Fenster. Er erkannte die Schatten auf der anderen Straßenseite und ein kaltes Lächeln umspielte seine rauen Lippen.Da waren sie endlich! Ich dachte schon, die kommen nicht mehr und muss es mir selber holen! Ein sachter Windzug fuhr durch die Straßen und trug den Geruch von eisigem Regen mit sich. Die drei Schatten tapsten vorsichtig durch die Dunkelheit, sahen nach links und rechts und überquerten dann die Straße, um in eine Seitengasse einzubiegen. Er setzte sich erneut in Bewegung, denn er war stehen geblieben, um das ganze genauer zu betrachten, aber nun fand er, dass es an der Zeit war, das ganze endlich hinter sich zu bringen. Gelangweilt stellte er sich an die Ampel, drückte auf den Schalter und kickte vor lauter Langeweile einen Stein vor sich her, bis das Ampelmännchen grün leuchtete und er die Straße überqueren konnte. Gerade als er in die Gasse einbiegen wollte, hörte er ein dumpfes Geräusch und ein leises Zischen, das durch die Luft fuhr und sah augenblicklich nach oben. Ein weiterer Schatten, der von einem Dach zum Anderen gehuscht war, um dann wieder problemlos mit der Dunkelheit zu verschmelzen. Plötzlich hatte er einen metallischen Geruch in der Nase. Blut. Er setzte den Kopf in den Nacken und entdeckte den Schattem wieder. Lautlos schlich er um die Ecken der Häuserschatten, die sich wie schwarze Schwingen über der Stadt gelegt hatten und schlich sich auf die Gasse zu. Anmutig tigerte die Gestalt durch die Nacht; ein riesiges Assasinschwert in die Hand. Aus der Gasse vernahm er keine Bewegungen mehr, was darauf zu deuten schien, das irgendetwas passiert war. Er drückte sich an die Mauer und lauschte in die Nacht. Seine ganze Konzentration widemete sich der kleinen Gassen hinter ihm und er konnte das leise ein und ausatmen von Menschen hören. Also sind sie am Leben. Schön...aber warum zum Teufek bewegen sie sich nicht? Gerade als er in die Gasse einbiegen wollte, huschte etwas an ihm vorbei und eine golbraune, lange Strähne blieb an seiner Jacke hängen. Er hatte schon einen verdacht, wer das war und wenn er sich nicht täuschte, war dieser Schatten weiblich. Er kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich nun vollkommen auf die Gestalt, die an ihm vorbeigehuscht war. Er konzentrierte sich auf seine Sinne und schon bald daraus, konnte er der Dunkelheit Formen und Gestalten entziehen. Wirklich eine Frau! Eine schlanke, schwarze Silhouette stand breitbeinig vor den drei Männern, die reglos am Boden in der Gasse lagen und zu ihr heraufsahen. "Du Monster!", fauchte eines der Männer, doch sie, sie lächelte. Ein eingefrorenes Lächeln schmückte ihre Lippen und verlieh ihrer Miene eine undenkliche Grausamkeit. Sie liebte es mit ihren Opfern zu spielen, sie auf die Folter zu spannen, nur um dann später den angsterfüllten Audruck und die vor Angst aufgerissenen Augen, in die Gesichter ihrer Opfer zu sehen, gemischt mit pure Verzweiflung und diesem einen letzten Hilferschrei, der unerhört irgendwo in der Ferne erstickt. Sie war der Tod. Auf ihren Lippen breite sich nun ein sadistisches Lächeln auf und anmutig und würdevoll schwang sie ihr gewaltges Schwert:"Nun...wer von euch will zuerst sterben?", fragte sie zuckersüß, doch in ihrer Stimme war die Sehnsucht nach Blut und dem Grauen dieser Wesen zu hören. Sie schüttelte den Kopf und kaum, dass er mit der Wimper zucken konnte, spürte er wie sich ein Blutschwall um seine Füße bildete und flüchtete auf die andere Seite. Die Frau in der Gasse lief um die leblosen Körper ihrer Opfer umher und durchsuchte ihre Taschen, dann murrte sie etwas vor sich hin und trat aus der Gasse und lächelte ihn an. Ja. Sie lächelte so breit und sah dabei wie der Engel Gabriel aus, obwohl ihr schwarzes Lederkleid voller Blut war. Sie sah wie ein Racheengel aus und nun erkannte er sie. Sie lachte abtrünnig und strich sich über das goldbraune Haar. Ja. Sie hatte ein perfekt geschnittenes Gesicht, katzenförmige, giftgrüne Augen, die tief in den Augenhöhlen lagen und eine goldbraune Mähne, die ihr bis unter die Taille reichte, umrahmte ihr Gesicht. Sie sah ihn aufwartend und provokativ an und Moschugeruch stieg ihm in die Nase, welches seine Sinne vernebelte und seine schon fast zerissenen Nerven noch mehr auf die Probe stellte. Das darf doch wohl nicht wahr sein, oder?! Sie lachte herzhaft, holte eine Zigarette aus ihrem Dekollette und lehnte sich an die Mauer. Ja. Sie war es. Giftgrüne Augen und goldene Haare, ein markantes Gesicht- so sah der Tod aus. In ihren Augen spiegelte sich das Entsetzen vieler ihrer Opfer wider und in dem schwachen Schein der Straßenlaterne sahen diese wie trübes Wasser aus. "Ich nehme mal an, du bist überrascht mich zu sehen, nicht wahr?", fragte sie, erwartete jedoch keine Antwort, denn schon gleich darauf sprach sie weiter. "Aber...um ehrlich zu sein, bin ich es auch. Ich hatte nicht erwartet dich hier zu sehen. Wenn man bedenkt, dass du mir in den letzten 5 Jahren nur eine einzige Nachricht hast zukommen lassen...Ich dachte du wärst zuverlässiger, Caleb!". Wie immer. Ihre Stimme war herrschend und zuckersüß zugleich. Sie zündete sich die Zigarette an und hob elegant eine Braue. "Du...du..grausames...", doch weiter kam er nicht, denn sie brach in Gelächter aus." Was? Miststück? Wolltest du Miststück sagen?". Wütend machte er drei große Schritte nach vorne und funkelte sie an. Einzelne Strähnen fielen ihm scharfkantig in sein recht ansehbares Gesicht, das von einem hellen Farbton durchzogen wurde. Seine Augen hatten nun ein bläuliches Strahlen angenommen, doch auf sie machte es den Eindruck als hätten sie eine wässrige Nuance angenommen."Ja, ganz genau, Ayla. Ich wollte Miststück sagen, vielleicht auch Schlampe, aber ich denke ich überlasse dir die Wahl...", meinte er und verschränkte die Arme. Sie fasste sich theatralisch an die Brust:" Du hast mich tief verletzt, mein Lieber!". Sie warf den Zigarettenstummel weg und sah ihn provokativ an: " Du bist das Arschloch, dass sich 5 Jahre lang nicht gemeldet hat. Ich hatte inständig gehofft du wärst eine verweste Leiche...". Nun war er, derjenige der eine Braue hob:" Darf ich daran erinnern, dass du diejenige bist, die mir mein Herz gebrochen, aus der Brust gerissen und mit den Füßen getreten hat und zwar teilweise sogar wörtlich?", fauchte er und nun stand er ihr direkt gegenüber. Sie waren sich so nahe, dass ihre Nasen sich fast berührten. Sie sah ihn charmant an und lief einmal um ihn herum, wobei sie ihn absichtlich streifte. Er versteifte sich und sah sie an, musste jedoch die Ruhe bewahren, um sie nicht zu packen und auf der Stelle zu erwürgen; falls dies noch in seiner Macht stand." Was willst du?", er warf ihr einen Blick zu, doch sie hatte sich erneut über eine der Leichen gebeugt und als sie sich wieder ihm zuwandte hielt sie ein Amulett in der Hand;" Ich will wissen wo Kyle ist. Und zwar jetzt!", ihre Stimme hatte etwas dunkles, gefährliches angenommen und in ihren Augen spiegelte sich etwas bestialisches wider."Ich weiß nicht wo er ist.", antwortete der blonde, Caleb." Du warst, bist und wirst ein Arschloch blei....", setzte sie an und sah ihn wütend an, doch schon verstummte sie augenblicklich und auf ihrem Gesicht breitete sich nun ein gespenstisches, unaufhörliches und zugleich verführerisches Grinsen aus, während Caleb die Augen aufriss. Sie spürte einen leichten Stich in ihrem Rücken, fast so wie bei einer kleinen Sicherheitsnadel und sah über die Schulter; ihre Augen funkelten interessiert und amüsiert. Hinter ihr stand ein weiterer, blonder Junge, der dem ersten Ähnlich sah, nur dass seine Augen im trüben Licht bernsteinfarben und orange glühten und seine Haare, um ein wenig länger waren."Kyle. Das konntest du schon immer am besten, nicht wahr? Mir ein Schwert in dern Rücken halten!", hauchte sie und Kyle beugte sich nach vorne und drehte sie zu sich. Er nahm ihr Kinn zwischen seinen Finger und hob es an, sodass er sie direkt ansehen konnte:" Natürlich, meine Teuere...", säuselte er; das Schwert immernoch an der Stelle, wo man leicht ihr Herz durchbohren konnte. Plötzlich widmete sich seine Aufmerksamkeit etwas anderem, das sich am Rande ereignete. Nein. NIcht etwas, sondern jemand. "Komm endlich raus! Wir wissen, dass du dort bist!, schrie Caleb in die Nacht und ein Schatten landete elegant in die Hocke. Noch eine Frau. Sie hatte feuerrote Locken und ein herzförmiges Gesicht. Ihr Augen hatte die Farbe eines Smaragdes und ihre langen Wimpern hinterließen seltsame Schatten auf ihren Wangen. Sie warf ihr Haar zurück, klopfte dreck von ihrem weißen, ledernen Overall und trat anmutig über die Leiche, wie eine auferstandene Königin der Dunkelheit; traf auch teilweise zu. Ayla wandte sich in Kyles Griff und sah die Frau am und grinste spöttisch:" Schön dich auch mal wieder zu sehen! Maria!"