RE: Baumhaus - 2

Victorya
"Ähmm... ",stammelte ich. Ich konnte ihr ja schlecht mein Geheimniss verraten... "Wir sollten uns beeilen" , sagte ich anstatt auf ihre frage zu antworten.
------> Universität

------------> Alec's Haus

Alec:
Zuerst wollte ich in den Stadtpark gehen , doch der ganze Tumult wurde mir viel zu viel, also hatte ich den Ort verlassen. Eigentlich hatte ich vor, einfach in den Wald zu gehen, oder an den See, doch als ich hier vorbeigelaufen kam und dieses Baumhaus sah, war ich ziemlich davon angetan. Ich lief ein wenig im Kreis herum und musterte es und dann packte ich alles wieder in meine Tasche und kletterte nach oben.
Es verschlug mir den Atem. Wow. Einfach nur wow. Wer hatte den si etwas zustande gebracht?! Ich setzte mich in einem Eck und fing an, nach meiner Fantasie zu zeichnen.

Thyme
Glücklich über meine Entscheidung hierher zu kommen, anstatt mich mit tausenden von anderen in der Stadt herumzuschlagen, kam ich am Baumhaus an. Ich legte den Kopf in den Nacken und sah nach oben. Es war wirklich beeindruckend. Wer auch immer auf die verrückte Idee gekommen war hier ein Baumhaus zu errichten, er sei gelobt! Ich packte die erste Sprosse der Leiter, die hinauf führte und zog mich hoch. Umso höher ich stieg, umso herrlicher wurde die Aussicht. Man konnte scheinbar unendlich weit gucken und sah nur Baumwipfel. Es war ein wenig paradiesisch und erinnerte mich an meine ehemalige Heimat. Wunderschön...
Ich betrat das kleine Haus und ging ohne mich umzusehen zu meinem liebsten Platz unter einem Fenster. Ich lehnte mich zurück und schloss zufrieden die Augen. Hier könnte mir der Regen nichts anhaben, aber ich spürte die frische Luft, die von unten hier hinein drängte.

Alec
Ich genoss die Frische des Morgens und ab und zu ärgerte ich mich ein wenig über den ein oder anderen Luftzug, doch auch das ging ziemlich schnell vorbei. Ich hielt kurz inne, atmete ein und aus und schloss die Augen. Ja. Ich sah das Bild vor meinen Augen. Ich sah einen Engel, nein, kein Engel. Ich glaube es war eine Frau, dessen feuerroten Haare, sich wie Schlangen, majestätisch um ihren Kopf wanden. Ja! Sie würde perfekt in dieses Bild passen! Plötzlich hörte ich ein Geräusch udn öffnete abrupt die AUgen. Viel zu abrupt, denn als ich das rothaarige Mädchen, auf der anderen Seite des Baumhauses, hinter einem Fenster sitzen sah, stockte mir der Atem. Nur die Leiter hatte sie verraten. Wie lange sie wohl schon dort saß? Ich schüttelte mich und versuchte mich von ihrem Anblick zu reißen, was mir jedoch nicht besonders gut gelang.

Thyme
Ein Luftzug ließ meine Haare kurz auffliegen und zauberte mir ein Lächeln aufs Gesicht. Das hier war ein wunderschöner Ort... Und hier war keiner, der mich stören konnte. Keine Menschenseele war in der Nähe - oder? Ich hatte ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend, als ob jemand in der Nähe wäre, aber er konnte nicht besonders nah dran sein, denn sonst würde ich schon seine Gedanken spüren.
Ich zwang mich, mich wieder zu entspannen und das merkwürdige Gefühl zu ignorieren. Ich wollte nicht nachgeben und die Augen öffnen - das war ja lächerlich, hier war niemand, wer sollte auch hier sein? Leise begann ich ein Lied zu summen, dass meine Mutter mir vor schier unendlich vielen Jahren immer vorgesungen hatte, als ich jung gewesen war und es mir schlecht ging.

Alec
Ich wollte den Mund aufmachen und etwas sagen, doch dann begann sie leise zu singen und der Wind trug ihren wunderschönen Gesag zu mir.
Ich lehnte mich zurück und lauschte dem Klang ihrer wunderschönen Stimme. Ich war froh, dass sie mich noch nciht bemerkt hatte, aber wer war dieses Mädchen?

Thyme
Meine Gedanken schweiften ab in die Vergangenheit... In die weit, weit zurückliegende Vergangenheit. So ruhig, wie im Wald war es nur noch an wenigen Orten auf der Welt. Überall hatten sich die Menschen breit gemacht, überall liefen sie herum und machten Lärm. So einen Platz, an dem es ruhig war, den sollte man zu schätzen wissen!
Das Lied ging zu Ende und ich wiederholte es, diesmal sang ich leise die Worte mit. Es war auf Latein, eine Sprache, die ich schon lange nicht mehr gesprochen gehört hatte, aber an den Text dieses Liedes erinnerte ich mich noch ganz genau.

Puer natus in Bethlehem, Alleluia.
Unde gaudet Jerusalem. Alleluia.

Hic iacet in praesepio, Alleluia.
Qui regnat sine termino. Alleluia.

Ich wusste, dass es eigentlich ein Weihnachtslied war, aber die meisten verstanden ja eh nicht, worum es ging.

Alec
Ich öffnete abrupt die AUgen und sah zu dem Mädchen. Sie saß da, mit geschlossenen Augen und summte leise ein Lied und dann kurz darauf, fing sie an den Text mitzusingen. Ich kannte dieses Lied. Wie schon so oft, hatte ich es im Unterricht gehabt und an Weihnachten, hatte mein Lateinlehrer immer damit spenden gesammelt. Ich liebte es und es war schon so lange her, dass ich jemand so ein Lied singen hörte. Die kühle Nachtluft, war mehr als nur angenehm und die sanfte Brise, brachte mich dazu erneut mein Blick nicht von diesem Mädchen reißen zu können. Wie wunderschön! Wie wunderschön ihre Haare mit dem Winde mittanzten!


:D hach ...ich hab dieses Jahr nur ne 2 in Latein :D und ich dachte bis September bekomme ich es nicht mehr zu hören :D

Tjahaaa^^ Ich tu hier was für die Bildung ;D Aber das ist ja auch recht leicht zu übersetzen... Ist das einzige lateinische Lied, das mir auf die Schnelle eingefalln ist xD

Thyme
In meinen AUgen festigte sich das Bild meiner Mutter. Sie war eine wunderschöne Frau gewesen... Von ihr hatte ich das rote Haar, dass in ihrer Familie charakteristisch gewesen war, was zu mehreren Verurteilungen wegen Hexerei geführt hatte - damals vor tausend Jahren im Mittelalter. Als der schwarze Tod herrschte und die Menschen Angst vor Ketzerei und dem Teufel hatten... Auch meine Mutter war den Inquisitoren nur knapp entronnen, nur um dann an der Pest zu sterben. Ich sang dieses Lied für sie weiter...

Cognovit bos et asinus, Alleluia.
Quod puer erat Dominus. Alleluia.

Reges de Saba veniunt, Alleluia.
Aurum, thus, myrrhum offerunt. Alleluia.

jaja :D ^^ stimmt da hast du wirklich Recht.

Alec:
Auchwenn ihre Augen geschlossen waren, hatte ich das Gefühl, dass ihre Mimik traurig war und dieses Lied schien so, als würde es sie sowohl traurig als auch glücklich zugleich machen.
ich lehnte mich zurpck und genoss weiterhin ihren Gesang, wobei ich stolz auf mich war, dass ich immernoch alles verstand und Latein- wie geglaubt- doch nicht vergessen hatte

Thyme
Wenn mich niemand beobachtete, dann konnte ich wirklich lange einach nur da sitzen und vor mich hin singen. Wenn jetzt jemand vorbeigekommen wäre, hätte derjenige sich wahrscheinlich gewundert und mich dann für verrückt erklärt, aber ich hörte niemanden und ich verließ mich da ganz auf mein gutes Gehör.

Intrantes domum invicem, Alleluia.
Novum salutant principem. Alleluia.

De matre natus virgine, Alleluia.
Sine virili semine; Alleluia.

Das Wort matre tat ganz besonders weh. Eigentlich dachte ich nie über die Vergangenheit nach, die älter als 100 Jahre war, geschweige denn über meine Familie, aber ich war durch das Lied in eine melancholische Stimmung gekommen und es hatte noch viele Strophen...

Sine serpentis vulnere, Alleluia.
De nostro venit sanguine; Alleluia.

In carne nobis similis, Alleluia.
Peccato sed dissimilis; Alleluia.

Ich öffnete die Augen kurz und warf einen Blick aus dem Fenster. Draußen war es dunkel geworden und man konnte zwischen den Baumkronen die Sterne glitzern sehen. Sterne wie über der Krippe in Bethlehem... Ein leichtes Lächeln huschte auf meine Lippen.

Alec
Sie verzauberte mich vollkommen. Sie nahm mich mit ihrem Lächeln mít und ich hatte schon Angst, wie Zucker dahinzuschmelzen, aber sie war eben so...anderst.
Normalerweise erging es mir nicht so und ich ließ Frauen nicht besnders gerne meine Aufmerksamkeit erhaschen, denn ich kannte viele und nur zu gut.
Ihre Wort, nien, der Klang ihrer Worte, der Ausdruck mit dem sie es sagte, das war alles so echt und es machte auf mich den Eindruck, dass dieses Mädchen schon viel gelitten hatte.

Thyme
Ich stand auf und stellte mich auf die Zehenspitzen, um aus dem Fenster schauen zu können. Draußen war alles ruhig. Alles still. Kein Tier ließ sich blicken, kein Mensch stapfte vorbei und die einzige Lichtquelle neben den Sternen war der Mond, der vor wenigen Tagen voll gewesen war und nun wieder abnahm. Eine ganze Weile blieb ich am Fenster stehen und sang leise mein Lied zu Ende.

Ut redderet nos homines, Alleluia.
Deo et sibi similes. Alleluia.

In hoc natali gaudio, Alleluia.
Benedicamus Domino: Alleluia.

Laudetur sancta Trinitas, Alleluia.
Deo dicamus gratias. Alleluia.

Es ging noch ein paar Strophen weiter, allerdings spürte ich langsam, dass die Melancholie in Trauer umschlug und ich wollte nicht mehr trauern. Nach hunderten von Jahren war irgendwann mal gut damit! Ich schluckte und wandte mich zum gehen um, als mir eine kleine Bewegung auffiel. Nur ganz wenig... Am anderen Ende der Hütte, das man im Dunkeln nur undeutlich erkennen konnte, da mein eigener Körper das Licht verdeckte.
Ich horchte.

Alec
Ich merkte, wie das Ganze sich in Trauer umwandelte und sie nur noch langsam und zögerlich weitersang, bis sie dann schließlich kurz danach auch aufhörte. Schade, dachte ich bei mir und ließ den Klang ihrer Stimme noch kurz auf mich wirken, bis es langsam verblasste und davongetragen wurde. So, wie sie nun dastand, in fahlen Mondlicht getaucht, erinnerte sie mich an einem Geist. Ein wunderschönes Wesen, dennoch unerreichbar und hätte ich sie davor nicht gesehen, hätte ich zu 100% an ihrer Existenz gezweifelt und zu glauben angefangen ich sei verrückt. Plötzlich sah sie in meine Richtung, da ich mich bewegt hatte und ich fand es schon erstaunlich, denn sie war ziemlich weit weg und ich saß hier, inzwischen, in der Dunkelheit getaucht. Auchwenn sie es nicht sah, sah ich ihr direkt in ihre wunderschönen Augen

Thyme
Ich hörte kein weiteres Geräusch, aber jetzt roch ich etwas. Blut. Den Geruch konnte ich nicht ausblenden, so sehr ich es auch immer wieder versucht hatte. Und das hier war menschliches Blut. Süßes, menschliches Blut. Es duftete betörender, als ich es je gerochen hatte und das obwohl ich schon so lange lebte. Ich ging behutsam nach vorne, um denjenigen, der anwesend war nicht zu vertreiben, aber ich verzog empört das Gesicht. Derjenige, der hier war, hatte mich belauscht ohne etwas zu sagen. Das war nicht nur unhöflich, dass war unverschämt! Als ich so ziemlich direkt vor dem Menschen stand, blieb ich stehen. "Wer sind Sie?", zischte ich.