Wohnsitze » Espens Wohnung (Nr. 10)

Bilder, Beschreibungen werden später hinzugefügt. Er wohnt aber schon ein Weilchen hier, also ist sie schon recht heimelig eingerichtet.

Espen

Nachdem ich mit ihr die Wohnung betreten hatte, setzte ich sie auf der Couch ab, lief zur Tür zurück um sie abzuschließen und steckte mir den kleinen Schlüssel in die Tasche, bevor ich wieder zu ihr zurück ging und mich neben sie setzte und wieder nach ihrer Hand griff.
Alles in nur wenigen Sekunden, aus Angst, sie würde trotz geschlossenen Fenstern verschwinden oder aber auf irgendeinem Wege Hilfe herbestellen. Auch, wenn ich vieles sagen wollte, blieb ich ganz still, in dem Versuch, mich selbst zu sammeln, zumindest einen einzigen klaren Gedanken oder aber eine Vorstellung, wie es weitergehen sollte, zu fassen.
Durch mein Handeln hatte ich wahrscheinlich dafür gesorgt, dass sie sich nicht mehr umstimmen lassen würde, in dem Gedanken, ich sei verrückt. Durch mein Handeln hatte ich mich wahrscheinlich auch in eine Sackgasse gebracht, denn ich konnte sie ebenso wenig für immer hier behalten, wie wieder gehen lassen. „Verdammt...“, flüsterte ich deprimiert, fuhr mir mit der Hand übers Gesicht und schaute angestrengt auf den Boden.

Espen

„Nein.“, sagte ich zu ihr und drückte ihre Hand kurz fest, damit sie aufhören würde, zu ziehen. Sie schien genauso ratlos zu sein, wie ich und das gefiel mir ganz und gar nicht. Es war nie mein Ziel gewesen, sie, uns, in so eine Situation zu bringen.
„Es tut mir leid.“, sagte ich wenige Minuten später, denn meine Gedanken klärten sich langsam und ich war der Meinung dass es ein guter Einstieg war. „Du brauchst... Du brauchst auch keine Angst zu haben. Ich will nur, dass du weißt, wie ernst mir die Sache ist und, dass du mir endlich glaubst.“

Espen

Ich dachte eine Weile über das von ihr Gesagte nach. „Wie soll ich dich da lieben?“, hallte es in meinem Kopf wieder und genau das war ein wichtiges Stichwort. Lieben.
Ehrlich gesagt hatte ich mir nie zuvor Gedanken darüber gemacht, weil es irrelevant für mich war. Ich wusste, wenn ich sie finden würde, würde ich sie lieben – oder zumindest etwas ähnliches fühlen – und es nicht ändern können und ebenso wusste es mein Bruder und mein Vater zu seiner Zeit hatte es auch gewusst, weil es normal für uns war, weil wir damit aufgewachsen waren.
„Du hast recht.“, sagte ich ernst, lockerte meinen Griff um ihre Hand und sah sie an. „Wahrscheinlich fällt es dir weit schwerer, mich zu lieben, weil ich es von dir verlange, als es mir fällt.“

(Doch, ich denke, wenn es nicht allzufrüh passiert, würde das schon gehen. Eigentlich ist er nicht besonders ungeduldig, aber sie ist immerhin seine Auserwählte und der Arme sowieso ein wenig durcheinander im Moment. ;))

Espen

Ich rührte mich nicht, als sie sich löste, sah immer noch oder schon wieder ein wenig geknickt auf den Boden und hob erst den Kopf, als sie einen Neuanfang und ein Rendezvous vorschlug. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, das war wirklich süß. „Total okay.“, antwortete ich fast im Flüsterton und sah ihr wieder in die Augen.
Ich muss zugeben, so glücklich ich in diesem Moment hoffentlich aussah, war ich allemal nicht. Sie hatte mich ziemlich aus der Bahn geworfen und ein bisschen an dem gerüttelt, was ich meine eigentlich festgeschriebenen Prinzipien nannte. Hinzu kam, dass wir das erste Mal nicht bereits als Paar ausgehen würden, sondern ich wahrscheinlich alles dafür tun müsste, damit sie mich mag, wofür ich wiederum herausfinden müsste, was sie mag.
„Ich nehme an, du bist nicht unbedingt gewillt, mit mir an einen ruhigen, menschenleeren Ort zu gehen... Wie wäre es mit dem Restaurant?“

Espen

"Finde es doch einfach heraus...", wiederholte ich leise und fügte lächelnd, beinahe grinsend, ein "Gern." an. Dann stand ich auf und bedeutete ihr, zu warten, um mich blitzschnell umzuziehen und mir kurz mit einer Bürste durch die langen Haare zu fahren. 'Blitzschnell' lag, einem Blick auf die Uhr nach, sogar tatsächlich unter einer Minute, denn sobald ich sie nicht mehr sah und neben mir spürte, beschlich mich erneut die Angst, sie könne weglaufen.
Als ich zurück ins Wohnzimmer trat, nahm ich sie direkt an der Hand und zog sie sanft, jedoch bestimmt, hoch und mit mir hinaus in den Eingangsbereich. "Lass deine Einkäufe ruhig hier stehen und hol sie später ab, sie würden uns sowieso nur behindern."