RE: Spieluhr des Meeres - 6

Jiki

Sie hatte die Menschen gerufen ...
Ein unbehagliches Gefühl machte sich in mir breit.
Menschen waren meine Feinde. Und jetzt kommen sie in einer Schar zu mir.
Ich wusste nicht genau, ob ich jetzt mehr Angst und Panik hatte, oder einfach nur zu dumm war, um einfach zu verschwinden.
...
Achja, verschwinden ging ja nicht.

Norea:
"Sie kommen!", flüsterte ich und hielt meine Hände schützend an mein Kleidchenende, denn ein starker Windstoß trieb es nach oben.
Ich setzte mich auf den Boden und sah auf den jungen Mann im Netz:" Ähmm...ich würde sagen...SIE sagen einfach nichts...bis es Ihnen nicht besser geht..."

Jiki

Müde nickte ich. Das Netz um mich herum war schon echt nervig.
Mit halber Kraft presste ich nun eine Hand gegen meine Seite, ich hatte schon viel zu viel von meinem Blut gelassen.

Norea:
"Schnell!", meinte ich, als ich die Männer sah und sie eilten ihm zu hilfe. Sie befreiten ihn und trugen ihn in ein kleines, sicheres Ruderboot
"Wie ist er da hineingekommen?", fragte mich einer der Männer, doch alles was ich von mir gab, half ihm nicht weiter, denn so sehr war ich wieder von der Anmut dieses Wesens abgezogen

Jiki

Unter jeder Berührung der Männer zuckte ich zusammen. Vermutlich auch aus Angst.
Ich bekam einfach nicht in mein Hirn rein, dass sie mir gerade helfen wollten.
Trotzdem hatte ich noch sehr wohl die schaurigen Bilder vor Augen, wie sie meine Brüder und Schwestern getötet hatten.

Norea:
Ich folgte ihnen in das Boot, komplett durchnässt und etwas geschockt. Vuelleicht zu geschockt, denn ich brachte kein Laut heraus

Jiki

Als einer der Männer seine Hand meiner Seite näherte, schlug ich sie weg.
"Fassen sie mich nicht an!"
Erschrocken sah er mich an.

Norea:
Ich sah entschuldigend in die Höhe, dann sah ich den Fremden an:" Das sollten Sie lieber lasse! Er will sie nur HEILEN!"

Jiki

Ich biss mir auf die Zunge, konnte es dann aber doch nicht lassen.
"Lieber sterbe ich", zischte ich zurück.
Aber das war mir recht. Lieber würde ich sterben, als mir von einem Menschen helfen zu lassen.

Norea:
"Und ich wäre fast gestorben, um ihr kleines, beschissenes Leben zu retten!", fauchte ich und sprang auf, sodass das ganze Boot wackelte. Ich straffte mein Mieder und die Schultern, warf die Haare nach hinten und sprang, noch bevor wir ganz ans Ufer angekommen waren, aus dem Boot und watete den Rest.
Ich stand am Ufer, sah noch einmal zurück und so wütend wie noch nie in meinem Leben, marschierte ich kerzengerade davon.
Was war nur los?!

Jiki

"Niemand hat dich darum gebeten", sagte ich noch leise, als ich sicher war sie würde mich nicht mehr hören.
Das Boot legte an und unter weiterem Protest schafften die Männer mich ins Dorf.
Als wir es betraten, wurde ich augenblicklich still. Hier sollte ich es mir wohl nicht verspaßen.

Norea:
Sie betraten das Dorf und trugen den Mann. Na ganz toll!
"ich glaube wir sollten ihn verrotten lassen!", fauchte ich und fühlte mich dabei unglaublich verletzt, fast schon betrogen....

Jiki

Mir kamen die Worte des Meeresgottes wieder in den Sinn.
"E-entschuldigt mein Verhalten. Es war unangemessen, aber ich habe in meinem bisherigen Leben keine guten Erfahrungen mit Menschen gemacht"
Es erklärte ein wenig, ob sie mir glauben würden war etwas anderes. Allerdings war meine Aussage auch nicht gelogen.

Norea:
Ich verdrehte die AUgen:" Oh ja! Natürlich! Als hätten wir sie schoneinmal getötet oder so etwas in der Art!", meinte ich und entfernte mich.
Ich blieb noch einmal stehen:" Sie sollten meinen Brüdern und Schwestern dankbar dafür sein. Das ist nur alles. Wenn sie wieder stehen können, dürfen sie meinerseits gerne das Dorf verlassen und nie wieder ihre verfluchten Beine hierhersetz...", doch weiter kam ich nicht, als mich schon der Oberste Haupt ohrfeigte.
"Wie redest du mit einem Mann, Norea! Du bist ein vernünftiges Mädchen!", fuhr er mich an und sah mich mit streng zusammengekniffenen Augen an.
Ich hielt mir die Wange und Tränen rannen mir über das Gesicht. Ich funkelte alle an und sprang die Wiese hinunter.
Was waar nur mit mir los?

Jiki

Gerade wollte ich sagen, dass ich andere Menschen meine, als das Mädchen geschlagenen wurde.
Der Schmerz, den das Mädchen spürte, löste eine Unruhe in mir aus. Aber ich verzog keine Mine.
Das hätte nur unnötige Aufmerksamkeit erregt.