RE: Stadtpark - 44

Espen

Ich schüttelte den Kopf. "Das geht mich sehr wohl etwas an.", widersprach ich und sah ihr in die Augen. Obwohl ich immer gedacht hatte, wenn ich sie gefunden hätte, würde ich ihr einfach sagen, dass sie mir gehört und es durchsetzen, fühlte nun ich doch Unsicherheit in mir aufkommen und schluckte. Für mich war es normal, dass ich eines Tages meine Auserwählte finden würde, doch für sie war ich einfach ein irrer Fremder, glaubte ich... Ist es das Beste, wenn ich es so versuche, wie ich es geplant habe? Wenn ich umplane, einen Witz reiße und sie einladen? Wenn ich ihr die ganze Situation erkläre?
Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, gefolgt von einem bösen Zischen, als meine einzige Hoffnung - es probieren und gegebenenfalls ihre Erinnerungen löschen - daran zerbrach, dass sie die Einzige war, für die ich meine Fähigkeiten würde einsetzen wollen, weil sie meine Auserwählte war. Eine peinliche, meine geplante Wirkung zerstörende Stille meinerseits kam auf.

Espen

"Du gehörst mir.", sagte ich ernst zu ihr und nahm einen Gesichtsausdruck an, der ihr hoffentlich zeigte, was er meinte: Nämlich, dass ich kein gruseliger Mann war, der ihr Böses wollte. Ich wartete ihre Antwort ab und plante gedanklich bereits, wie ich das Ruder, würde sie hierrauf komisch reagieren, rumreißen können würde.

Espen

"Nein, nein.", rief ich fast eine Spur zu aufgeregt, als sie gehen wollte. Ich griff schnell, doch vorsichtig, nach ihrer Hand und ordnete mich einen kurzen Moment lang, mit Blick auf ihre Finger, neu. "Das könnte ich nie vergessen...", sagte ich ehrlich, sah ihr dann wieder in die Augen und legte einen sanftern Ton an. "Ich bin Espen und... was ich eigentlich sagen, oder eher fragen, wollte: Gehst du mit mir aus?" Ich lächelte, obwohl es innerlich ganz anders in mir aussah. Ich wusste nicht, ob so tun, als könne ich mich schlecht ausdrücken mir aus der Situation helfen würde.

Espen

Verdammt... Keine Zeit, selbst, wenn es eine Ausrede sein sollte, war eines der schlimmsten Dinge, die sie hätte sagen können, denn widersprechen viel schwer. "Wo arbeitest du denn? Es muss auch nicht heute, nicht jetzt sein... Ich habe immer Zeit.", sagte ich, auch wenn das nicht der Wahrheit entsprach. Weder wollte ich auf sie warten, noch konnte ich Studium und Job einfach sausen lassen, aber wenn es sein musste, würde ich es tun.

Espen

Ihre Ablehnung tat weh, selbst, wenn ich sie immer noch bei mir halten konnte. Ich überlegte fieberhaft, was ich zu ihr sagen könnte, was sie überzeugen wurde, denn es schien, als würde es sehr viel mehr an mir, als an ihrer Zeit liegen. Ich schüttelte ebenfalls den Kopf. "Es tut mir leid. Ich... verdammt, ich komme nochmal zum Anfang zurück, ich möchte dir was erklären.", sagte ich zu ihr und ließ sie wieder los, so groß die Angst auch war, dass sie gehen würde. Ich wollte, dass sie wenn schon freiwillig bleibt.

Espen

"Gut...", meinte ich und sah zu Boden. "Aber versprich mir, dass du mich nicht vorzeitig für verrückt erklärst! Ich beweise dir alles, versprochen." Dann sah ich sie wieder an. Meine Hände hatte ich inzwischen in die Taschen gesteckt, auch, wenn ich wusste, dass das schlampig aussah, doch ich wollte nicht, dass sie bemerkt, wie unruhig ich mit meinen Fingern spielte.
Ich seufzte innerlich, bevor ich anfing. So verdammt unruhig hatte ich mich schon... nein, eigentlich noch nie erlebt.
"Es war kein Scherz, als ich sagte, dass du mir gehörst. Ich bin ein Vampir und du meine Auserwählte, wir gemeinsam wäre für mich alles, allein wäre ich nichts. Selbst, wenn ich aktuell noch nicht einmal deinen Namen kenne, würde meine gesamte Existenz ohne dich ihren Sinn verlieren.", erklärte ich ihr knapp und konnte mich zum Ende hin doch noch zu einem Lächeln durchringen. "Und: Nein, ich bin keiner Anstalt entflohen."

(Ist okay... Muss nur schauen, was ich mit den Emotionen und Espens Chrarakter dazu anfangen kann. :))

Espen

Langsam fiel es mir immer schwerer, nicht durchzudrehen. Die gesamte Zeit über war ich enorm angespannt, denn es war, anders als angenommen, nicht so, dass sie mir sofort zustimmte, als ich ihr erklärte, dass wir zusammengehörten.
Ich seufzte, entspannte meine Hand, meinen Arm, um zu vermeiden, dass ich ihr wehtun würde. Als man mir damals erzählt hatte, ich würde eine menschliche Auserwählte haben, hatte ich nicht erwartet, dass ich diese festhalten würden müsste, damit sie mir nicht wegläuft.
„Nochmal, okay?“, meinte ich gereizt. „Du bist meine Auserwählte und wirst niemals etwas daran ändern können. Ich werde mein Leben lang, mein verdammt langes Leben lang, niemals aufhören, dir das erklären zu wollen, ganz einfach, weil ich es ebenso nicht ändern kann und weil ich... weil ich ein verdammtes Recht darauf habe, mit dir zusammen zu sein, wenn ich ohne dich leide, ohne etwas dagegen tun zu können!“